Historisch graveln auf dem Alt-Würtembergischer Landgraben - Ost runde

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Der zweite Teil unserer Reise Entlang einer historischen Landesgrenze und Befestigungsanlage in der schwäbische Toskana. Wie die erste Route ist angelegt an den Wanderweg des Schwäbischen Albvereins und bietet viel Abwechslung und Aussichten.

Und hier noch die längere Version des Tour Videos

Falls ihr die West-Route noch nicht gemacht habt - hier findet ihr die Infos.

Beide Routen starten vom selben Parkplatz und können auch in einem Tag absolviert werden - meine Empfehlung ist es aber die Landschaft und die Route zu genießen und jeweils mindestens einen halben Tag pro Route einzuplanen.

Historischer Hintergrund

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Während meiner Erkundungen rund um Lauffen bin ich auf Hinweistafeln zum Altwürttembergischen Landgraben gestoßen. Ich war schon immer von alten Wegen und Grenzen fasziniert. Kann man in der Landschaft die Reste der Geschichte erkennen. Warum gab es gerade hier einen Weg und wie hat es sich angefühlt diesen zu gehen.

Der Württembergische Landgraben, auch als Altwürttembergischer Landgraben bezeichnet, war eine im 15. Jahrhundert errichtete Grenzbefestigung im Norden Württembergs, die bis 1803 hauptsächlich als Zolleinnahmequelle diente. Sie war ursprünglich als Verteidigungsanlage geplant, ihre strategische Bedeutung war jedoch nur gering.

Auch wenn die Anlage strategisch wenig Bedeutung hatte gab es sie für über 300 Jahre und noch heute verlaufen Kreisgrenzen und Verwaltungsgrenzen genau dort, wo einst der Landgraben war ... Man könnte also sagen, es gibt ihn noch heute.

Damit war er der ideale Kandidat für die Erkundung und die Basis für unsere ersten Routen.

Routenbeschreibung - Altwürttembergischer Landgraben Ost

Wir starten gleich mit einem Highlight auf der Strecke. Der am besten erhaltene Landturm befindet sich nur wenige hundert Meter nach dem Start direkt an der Landstraße, welche schon zu Zeiten seiner Errichtung eine der wichtigen Handels-Adern war.

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Heute ist er Teil eines Gast- und Pferdehofes aber man kann sich gut vorstellen wie er damals gewirkt hat.

Wir folgen dem Weg hinab in das kleine Schozachtal (welches wir später nochmal durchfahren) und finden bald eine der Hinweistafeln und folgen dem sichtbaren Landgraben welcher an unserer linken Seite verläuft.

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Entlang der Markierungen (Blaues Kreuz) und einiger schönen Kies-Wegee folgen wir dem ursprünglichen Verlauf der Landesgrenze und gelangen nach einigen Kilometern an einen weiteren erhaltenen Landturm bei Wüstenhausen. Der Zustand ist zwar nicht katastrophal, aber im Moment ist der landwirtschaftliche Betrieb wohl nicht in seiner schönsten Blüte und wir können nur hoffen dass der Landturm nicht darunter leidet.

Ab hier geht es Abwechslungsreich weiter über Radwege, einer kleinen Bachüberquerung und weiteren Schotterwegen nach Abstatt. Hier können wir sehen dass der Verlauf durchaus etwas abgehakt war und folgen den Wegen hinauf durch ein Wohngebiet in die Weinberge.

Hier gibt es eine weitere Tafel und auch ein Abschnitt der dem ursprünglichen Landgraben wohl sehr Nahe kommt ist zu sehen. Es geht eine leichte Steigung weiter und wir gelangen zu einer Abzweigung wo man Entscheiden kann ob man hoch möchte zur Ruine Helfenberg. Belohnt wird man durch einen schönen Ausblick zuerst und dann einer interessanten Ruine. Man kann den Hügel aber auch umfahren.

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Den Anstieg zur Burg Wildeck müssen wir aber dann dennoch in Angriff nehmen. Auch hier hat die Möglichkeit weit in die Landschaft zu blicken und den Ausblick genießen. Den kleine Trail im Anschluss sollte man nicht verpassen und der Annasee lädt zu einer Rast ein. Wenn man dem Weg anschließend folgt erreicht man eine Kreuzung und der Landgraben ist für ein paar hundert Meter auf der rechten Seite zu erahnen - direkt an der Grenze zum Wald.

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Während einer rasante Abfahrt verlassen wir die Linienführung des Altwürttembergischen Landgrabens um ein interessanteres Ziel anzupeilen. Wir fahren zur Burg Beilstein, welche nicht nur eine Gastronomie bietet, sondern auch eine Falknerei mit interessanten Vorführungen.

Langsam geht es zurück in Richtung Startpunkt. Wir fahren nach Beilstein hinunter und folgen nicht dem Radweg, sondern legen noch eine kleine aber feine Gravel-Strecke ein. Über einen kleinen Hügel geht es hinunter zu dem schönen Radweg der uns nach Ilsfeld bringt auf einer fast Ebenen Strecke. Im Anschluss geht es auf den Schozachtal-Radweg wo man bei der Öttinger Mühle nochmal einen Stopp einlegen kann.

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Auf der fantastischen Gravel-Strecke geht es am Wochenende manchmal etwas hektisch zu, aber es lohnt sich auf jeden Fall sie zu befahren. Wer gut aufpasst wird erkennen dass wir den Landgraben noch einmal kreuzen, aber über einen andere schönen Teilabschnitt wieder hoch fahren zu unserem Parkplatz.

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Wenn ihr die Ost-Route zuerst gemacht hat könnt ihr nun die West-Runde gleich in Angriff nehmen.

GravelDeluxe Routen-Infos

Wir empfehlen unsere GPX Dateien herunterzuladen und diese direkt für eure Navigation zu verwenden nachdem Komoot die Strecke immer etwas anpasst und verändert.

Technik: 2/5
Reifenempfehlung: Trocken: 30mm+ | Nass: 35mm+
Tourdetails: 39 km | 2-3 Stunden | Leicht | ca. 469 HM
Start & Ende: Parkplatz Römischer Gutshof - L1105, Lauffen am Neckar
Wegcharakteristik: Asphalt, Schotter- und Wiesenwege
Beschilderung: keine durchgehende Beschilderung, sporadisches Blaues Kreuz
Parkplatzempfehlung: Wanderparkplatz Römergutshof Lauffen

Hinweis:
Einige Wiesenwege können je nach Jahreszeit etwas rüttelig sein. Man kann durch parallele Wege ausweichen.

Mehr Infos über die Entstehung und Geschichte des Landgrabens

  • https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCrttembergischer_Landgraben

  • https://www.leo-bw.de/themen/landesgeschichte/grafschaft-herzogtum-wurttemberg/altwurttembergischer-landgraben

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Auf den Gravel, Fertig, Los!

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Graveln entlang der geschichte - Alt-Württembergischer Landgraben - West Runde